Citroën Traction Avant Cabriolet 15/6 verkauft – für 612.400 Euro!!

Vor wenigen Tagen wurde der mit Abstand teuerste historische Citroën, ein 15/6 Cabriolet von 1939, beim französischen Auktionshaus Osenat unter den Hammer gebacht. Und es war auch ein „Hammerpreis“, der an diesem Tag erzielt wurde – mehr als 800 Anrufe sind bei der Auktion eingegangen.

Der Wagen wurde schlussendlich für 612.400 (!!) Euro verkauft.

Aus dem Auktionskatalog hier unsere Übersetzung zum Fahrzeug:

Der 1939 gebaute CITROEN Traction Avant 15/6 Cabriolet ist eines der drei authentischen Cabriolets, mit Chassis Nummer 184.60.75, und mit der „carte grise“.

Die Geschichte der Citroen 6-Zylinder Cabriolets auf Basis des Traction Avant ist bemerkenswert. Noch vor Beginn des zweiten Weltkriegs wurde von der Michelin-Familie ein besonderer Auftrag an die Citroën-Werke am „Quai de Javel“ herangetragen: den 15/6 als Cabrio zu entwickeln. Aus unterschiedlichen Quellen wird kolportiert, dass 6 Karossen im Jahre 1939 hergestellt wurden. Leider hat der Krieg die Weiterführung des Projekts gestoppt. Nur ein Fahrzeug wurde fertiggestellt und auf die Strasse gebracht, zwei andere wurden im Keller der Fabrik eingelagert. Somit überlebten nur drei authentischen 15/6 Cabrios: Der Wagen für Madame Michelin (in einem dunklen Grünton), der von Herrn Martell (weiß) und das nunmehr angebotene (in rot). Es wurde im Jahre 1939 teils fertiggestellt, aber erst nach dem Krieg im Jahr 1946 komplettiert und an seinen ersten Besitzer ausgeliefert. Es sei darauf hingewiesen, dass es als zusätzliche Besonderheit mit einem rechtsdrehenden Motor ausgestattet wurde.

Der Wagen landet in den 60er Jahren bei einem Citroën-Händler der ihn bis heute, damit also fast 50 Jahre, in seinem Besitz gehalten hat. Er wird regelmäßig bewegt und nimmt an zahlreichen Rallyes und Veranstaltungen teil (z.B. Paris-Nizza 1969). Bereits in den frühen 50er Jahren beginnen einige Karosseriers, Kopien dieses Modells zu erstellen. Trotzdem kann der Nachweis erbracht werden, daß es sich hier um eines der drei originalen Fahrzeuge vom Quai de Javel handelt…

Der neue Besitzer soll wohl ein Franzose sein, insofern gratulieren wir dazu, daß ein einmaliges automobiles Kulturgut weiterhin in Frankreich verbleiben wird.